Mindelo, Sao Vicente

Mindelo, Sao Vincente, 12. 2 .2017

Haben es also geschafft, die letzten Meilen liegen im Kielwasser. Alle freuen sich, die Lichter in der Ferne zu sehen.
Können aber noch nicht in den Hafen einlaufen. Keine Richtfeuer, keine Bojen und viele unbefeuerte Wracks
sollen im Hafen liegen.
Drehen bei und warten auf den neuen Tag.
Endlich wird es hell und wir können in die grosse Bucht einlaufen.
Nur sehr wenige Ankerlieger sind dort und wir finden schnell einen Platz.
Fallen Anker und 60 mtr. Kette rauschen aus, starker Schwell und oft böige Winde benötigen eine lange Kette.
Erst eimal ausschlafen und heute ist erst noch Sonntag.
Will heissen, die Behörden haben geschlossen. Einklariert wird erst morgen, der Sonntag ist heilig.
In der Policia Maritima und Policia Fronteira werden Visas
erstellt und Pässe gestempelt. Allerdings sehr entspannt, entgegen unseren Befürchtungen.
Mit Sao Vicente muss man sich erst anfreunden, ist Schwarz -Afrika, doch stark portugiesisch geprägt, mein erster Eindruck.
Wir gehen auf Entdeckungstour. Die Strassen rauf und runter, links und und rechts.

Spannend wird es aber erst am späteren Nachmittag, wenn die Strassenhändler erscheinen, hier haben die Frauen das Sagen.


Die Männer spielen Karten oder ein Würfelspiel, hängen rum!


Unser erster Ausflug mit dem Sammeltaxi, genannt „Aluguer.
Mini Busse mit sozialem Charakter. Haben feste Preise, jeder Bus hat seine Route, aber keinen Fahrplan.

Fahren ab, wenn ein paar Leute im Busse sitzen. Unterwegs werden alle mitgenommen, die den Busse stoppen.
In der Regel haben 12 Personen Platz, es können aber auch 20 werden.
Dann muss zusammen rücken, Haut nah.

 

 

 

Mütter steigen mit ihren Einkäufen dazu, die brauchen Platz.Dann werden Kleinkinder nach hinter weitergereicht.Plötzlich hatte ich so einen Burschen in den Armen. Total erkältet, mit Schnuddernase und todmüde. Seine Kekse aber krampfhaft festhaltend, man weiss ja nie. Dass mit der Nase war schnell geregelt, die Nachbarin mit einem Tuch hat es erledigt.Der Bus fährt weiter, über Schlaglöcher und Kopfsteinpflaster.Die Bandscheiben sind in Gefahr.

Der hoffnungsvolle Nachwuchs der Cabo Verdense, inzwischen im Tiefschlaf. Muss ihn und auch die Kekse gehörig festhalten, es schaukelt und rumpelt.
Ich schau ihn mir genauer an, braune Haut, gleichmässige Gesichtszüge und sehr lange Wimpern.
Jedes Mädchen wäre neidisch.
Dann schätze ich sein Alter, anderthalb bis höchstes zwei Jahre, und denke, hoffentlich ist der dicht!
Ist er nicht, meine Hose und mein Knie werden Nass. Ja, ja aber die Hose hätte sowieso gewaschen werden müssen.
Wenn einer eine Reise tut………


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